Du brauchst Motivation zum Ausmisten? Mit dem Minimalism Game sorgst du auch als Minimalismus-Beginner spielerisch für Ordnung.
Wer hat’s erfunden?
Wenn man sich zum ersten Mal mit Minimalismus beschäftigt, kann das schnell überfordern. Aber mit dieser Challenge startest du deine Minimalismus-Reise mit Spaß und schnellen Erfolgserlebnissen.
Ich wünschte, ich wäre selbst auf diese clevere Idee gekommen, aber erfunden haben das Minimalism Game die Blogger Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus von The Minimalists. Ihr kennt die beiden vielleicht aus der Netflix-Dokumentation „Minimalism”.
Wie funktioniert das Minimalism Game?
Diese 30-Tage-Challenge fängt ganz einfach an: Am ersten Tag sortierst du einen Gegenstand aus, den du nicht mehr brauchst. Einen einzigen – das war’s schon! Am zweiten Tagen sortierst du zwei Dinge aus. Am dritten Tag drei Gegenstände. Du merkst, das Ziel ist es, jeden Tag eine Sache mehr auszusortieren, bis man am letzte Tag noch einmal 30 Dinge aussortiert. Am Ende – halte dich fest – hast du 465 Gegenstände aussortiert!
Ganz wichtig: Alle Sachen müssen vor Ablauf der 30 Tage deine Wohnung verlassen haben – im Keller stehen lassen gilt nicht. Wohin mit dem Zeug? Natürlich lohnt es sich, wertvolle Dinge zu verkaufen. In diesen Artikel gebe ich Tipps welche Dinge man einfach vor dem Haus verschenken kann.
Meine Erfahrung mit dem Minimalism Game
Ich habe die Challenge selbst bereits zwei Mal absolviert. War es schwer? Ja! Besonders für jemanden, der sowieso schon regelmäßig ausmistet, recht minimalistisch lebt und sich vor jeder Anschaffung kritisch fragt: „Brauche ich das wirklich?”
Warum es mich aber so begeistert:
- An den ersten Tage ist die Challenge sehr einfach und deshalb hoch motivierend – man will unbedingt weiter machen.
- Man setzt sich aktiv mit seinem Besitz auseinander und findet heraus, „Was ist mir wirklich wichtig?” Eine existentielle Frage, da geht’s schnell ans Eingemachte: Will ich lieber das Paar Inline-Skates behalten oder das Puzzle? Die alten Jeans oder die ungelesenen Bücher? Das altmodische Geschirr oder das nie getragene T-Shirt?
- Nicht kleckern, sondern klotzen: Auch ungeliebte Möbel, Teppiche, Bilderrahmen, Lampen… dürfen jetzt endgültig das Haus verlassen.
- Der Zeitraum ist auf 30 Tage begrenzt. Aufschieben ist nicht drin und gleichzeitig ist ein Ende in Aussicht.
- Das Minimalism Game eignet sich super vor einem Umzug, bevor der Nachwuchs kommt oder bevor der oder die Partner:in einzieht.
- Man kann mit Freund:innen, der Familie oder Kolleg:innen zusammen spielen – wer länger durchhält, gewinnt. Bei mir haben damals zwei Freundinnen mitgemacht. Wir haben uns Fotos unserer aussortierten Sachen hin und her geschickt und lustige sowie herausfordernde Momente geteilt. Das macht Spaß und motiviert zusätzlich.
- Natürlich gibt es auch einen Hashtag und du kannst auf Instagram unter #minsgame eure Erfolge teilen und die Aufräum-Reise von anderen begleiten.
Aber kann man die 30 Tage überhaupt schaffen? Absolut!
Im Durchschnitt haben Menschen in Deutschland 10.000 Dinge in ihrem Haushalt. 10.000! Dass da einiges Überflüssiges dabei ist, leuchtet ein.
Aber jetzt Butter bei die Fische: Wie weit bin ich gekommen?
2017 habe ich es tatsächlich 30 Tage lang durchgezogen und 465 Sachen ausgemistet!
2018 habe ich bis Tag 13 durchgehalten – denn wie gesagt, bei mir Zuhause geht es sowieso schon minimalistisch zu.
Das Ziel des Minimalism Games
Natürlich geht es praktisch gesehen darum, mehr Platz in der Wohnung zu schaffen: Mehr Platz in Schränken,in Regalen, in Schubladen. Alles sieht aufgeräumter aus, alles fühlt sich leichter an – eben die klassischen Vorteile, wenn man gründlich ausmistet.
Aber gleichzeitig schärft es das Bewusstsein, mit welchen Dingen man sich umgibt: Welche Sachen einen in der Vergangenheit halten und was einen statt dessen in der Zukunft begleiten soll – auch ein Grundsatz in meiner Arbeit als Professional Organizer. Und deshalb empfehle ich das Minimalism Game immer wieder!
Du wünschst dir mehr Minimalismus in deinem Leben?
Aber du weißt nicht, wo du anfangen sollst?
Dann kannst du hier einen Professional Organizing-Termin vereinbaren: Kontakt
Christin Köppen
Professional Organizer in Berlin